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Forschungsauftrag zu Münsterlinger Medikamentenversuche vergeben

Der Forschungsauftrag für die Untersuchung der Münsterlinger Medikamentenforschung der 1950er- bis 1970er Jahre wird an ein Team unter der Leitung von Marietta Meier vergeben. Das hat die vom Regierungsrat eingesetzte Projektgruppe unter der Leitung von Staatsarchivar André Salathé beschlossen. Der Regierungsrat hatte für die Forschungen 750 000 Franken aus dem Lotteriefonds zur Verfügung gestellt.

Marietta Meier wirkt an der Universität Zürich als Privatdozentin und hat mehrere Bücher und Aufsätze zu psychiatriehistorischen Themen publiziert. Dieser Tage erschien ihre Habilitationsschrift «Spannungsherde», die sich mit psychochirurgischen Eingriffen nach dem Zweiten Weltkrieg befasst. Für die Studie hat Meier auch Quellenmaterial aus dem Thurgauer Staatsarchiv ausgewertet.

Dem Forschungsteam gehören auch Magaly Tornay und Mario König an. Magaly Tornay hat ihre Dissertation über einen Teilaspekt der Psychopharmakaforschung geschrieben und dabei ebenfalls auf Münsterlinger Quellenmaterial zurückgegriffen. Auch sie ist dadurch mit den Verhältnissen vor Ort schon gut vertraut. Mario König ist im Thurgau bekannt für seine fundierte Studie über die Firma Saurer in Arbon sowie seine hochgelobte Huggenberger-Biografie, die er vor Jahren zusammen mit Rea Brändle verfasst hat. Er hat eben eine Studie über die chemische Industrie in Basel abgeschlossen.

In das Team eingebunden ist auch Francesco Spöring, der über ein Spezialthema der Psychopharmakaforschung eine Habilitationsschrift verfassen wird, sowie ein namentlich noch nicht bekannter Doktorand, der ein Gleiches tun wird. Ausser der Hauptstudie werden durch das Forschungsprojekt zwei akademische Schriften entstehen.

Dem Forschungsteam steht für die Bereiche Chemie/Pharmakologie (Daniela Hoegger), Recht/Ethik (Margot Michel) und Psychiatrie/Medizin (Maike Rotzoll) zudem ein hochqualifiziertes Beraterinnengremium zur Seite. Die Forschungen beginnen im Frühjahr 2016.