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«Best of Minergie»: Feier für engagierte Bauherren und Fachleute

136 Gebäude haben im Kanton Thurgau in den vergangenen drei Jahren die besten Effizienzstandards Minergie-A, Minergie-P oder Minergie-Modernisierung erreicht. Regierungsrat Walter Schönholzer ehrte die Bauherrschaften und Fachleute im Rahmen der Feier «Best of Minergie» am 31. Oktober 2019 im Minergie-A-Schulhaus Elisabetha Hess in Weinfelden.

Höherer Komfort, bessere Werterhaltung und deutliche Energieeinsparung sind drei der grossen Vorteile der Baustandards Minergie. Setzen Bauherrschaften und Fachleute den energieeffizienten Standard um, heizen sie freiwillig CO2-neutral und leisten einen Beitrag an die nachhaltige Energieversorgung im Kanton. Ihren individuellen Einsatz zu Gunsten der Allgemeinheit verdankt der Kanton mit einer Feier. Seit der letzten Ehrung 2016, haben mehr als 500 Gebäude einen Minergie-Standard erreicht. Bauherren, Architekten und Planer, welche in den vergangenen zwei Jahren an der Realisierung eines Gebäudes in Minergie-A, Minergie-P gearbeitet oder eine Minergie-Modernisierung durchgeführt haben, hätten gezeigt, «dass Eigenverantwortung und Innovation keine leeren Worte sind», bedankte sich der Thurgauer Regierungsrat Walter Schönholzer bei den geladenen Gästen der Feier.

Die Folkband «A Little Green» sorgte mit ihrer mitreissenden Musik für einen stimmungsvollen Ausklang.

Minergie: Eine Erfolgsgeschichte dank freiwilligem Engagement

Zurzeit gibt es im Kanton Thurgau fast 3'000 Gebäude im Minergie-Standard, weitere rund 400 sind in Planung oder im Bau. Zu den «Best of Minergie» gehören 136 Gebäude, welche in den letzten beiden Jahren im Minergie-A-, Minergie-P- oder Minergie-Modernisierungs-Standard zertifiziert wurden.

Regierungsrat Walter Schönholzer bezeichnete die Entwicklung des energieeffizienten Baustandards als Erfolgsgeschichte und wies mit Stolz darauf hin, dass der Thurgau mit Bern und Zürich zu den Pionierkantonen gehört, welche Minergie 1998 entwickelt und proklamiert haben. Seither verhelfen Thurgauer Bauherren, Architekten und Planer aus persönlicher Überzeugung und ohne staatlichen Zwang der innovativen Technik in der Praxis zum Durchbruch.

Klimaneutrale Gebäude bringen volkswirtschaftliche Vorteile

Gebäude mit einer Beheizung mit erneuerbaren Energien wie Minergie-Gebäude seien ein Gebot der Stunde. Sie erfüllten bereits heute das sich in Revision befindliche Energiegesetz des Kantons und das vom Ständerat beschlossene CO2-Gesetz sowie das Netto-Null-CO2-Ziel des Bundesrates ab 2050. Heutige Importe fossiler Energien lassen sich durch lokale Wertschöpfung, wie die Wärmedämmung bei Gebäuden und die Installation von Solaranlagen oder Holzfeuerungen, reduzieren. Dadurch können Energieausgaben zu Gunsten beschäftigungswirksamer Investitionen im Kanton gesenkt werden. Die Abhängigkeit vom Ausland vermindert sich, während die Versorgungssicherheit steigt.

Beitrag an Wohlstand und Sicherheit

Im Fokus der kantonalen Energiepolitik steht die Energieeffizienz der Gebäude und die Förderung der Elektromobilität im ländlichen Kanton Thurgau. Der Kanton unterstützt die Ausschöpfung des Effizienzpotenzials mit verschiedenen Massnahmen. Als Beispiel nennt er das schweizweit vorbildliche Energie-Förderprogramm.

Der Minergie-Baustandard ist Teil der kantonalen Strategie. Er trägt dazu bei, die Energieeffizienz massiv zu verbessern und fossile Energien in grossem Umfang zu ersetzen. Walter Schönholzer äusserte abschliessend die Hoffnung «dass weiterhin viele Bauherren, Architekten und Planer auf den energieeffizienten Baustandard Minergie setzen und dem Vorbild der anwesenden Gäste folgen.»

Minergie-Pionier Pierre Honegger geehrt

Mit mehr als 70 erstellten Minergie-Gebäuden wurde Pierre Honegger als Vorreiter des Minergie-Baustandards geehrt. Sein Büro habe sich als erstes Architekturbüro im Kanton Thurgau gänzlich dem energieeffizienten Bauen verschrieben. Die ersten Minergie-P-Gebäude in den Kantonen Thurgau und St.Gallen sowie die ersten nach Minergie-P sanierten Bauten hätten jüngeren Planern den Weg zum energieeffizienten Bauen aufgezeigt.

(Elektro)-Mobilität in der Zukunft

Der ZHAW-Mobilitätsexperte und Studiengangleiter Verkehrssysteme Dr. Thomas Sauter-Servaes lenkte den Blick in die Mobilität der Zukunft. Der Mobilitätssektor befinde sich mitten in einer rasanten Revolution. «In Zukunft stehen nicht Produktinnovationen, sondern Systeminnovationen im Vordergrund», so Sauter-Servaes. Es gehe weniger um neue Fahrzeuggenerationen als um vollständig neue Geschäfts- und Kooperationsmodelle. «Hierfür bedarf es einer gesamtgesellschaftlich tragfähigen Vision, wie wir morgen leben und uns bewegen wollen.»

Die energieeffizienten Baustandards Minergie

Minergie ist der Basisstandard und entspricht weitgehend den gesetzlichen Anforderungen der Kantone, allerdings mit dem Zusatz einer systematischen Lufterneuerung im Innenraum.

Minergie-P erfordert eine sehr gut gedämmte Gebäudehülle in Kombination mit der Nutzung von erneuerbaren Energien.

Minergie-A ist ein Nullenergie-Haus, d.h. mit dem Gebäude wird übers Jahr soviel Energie produziert, wie das Gebäude für Heizung, Warmwasser, Lüftung, Beleuchtung und Geräte verbraucht.

Der Minergie-Modernisierungs-Standard zeichnet bestehende Bauten aus, welche gesamthaft saniert werden. Die energieeffizientesten sanierten Häuser erfüllen den Minergie-P- oder Minergie-A-Modernisierungs-Standard.

Der Zusatz Minergie-Eco lässt sich mit allen drei Standards kombinieren und bezieht unter anderem Ansprüche an die Umweltverträglichkeit der Baumaterialien und deren Entsorgung mit ein. Weitere Informationen www.minergie.ch

Regierungsrat Walter Schönholzer ehrte die Bauherrschaften und Fachleute im Rahmen der Feier «Best of Minergie».

Der ZHAW-Mobilitätsexperte und Studiengangleiter Verkehrssysteme Dr. Thomas Sauter-Servaes sprach an der Feier über die Mobilität der Zukunft.

Die Feier wurde musikalisch umrahmt von der Folkband «A Little Green».