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Bauen mit Schweizer Holz – naheliegend, ökologisch, sinnvoll

Der Schweizer Wald produziert viel Holz. Holz ist eine unserer wenigen einheimischen, nachhaltig nutzbaren Ressourcen. Zum Internationalen Tag des Waldes hat das Forstamt Thurgau an einer Medienkonferenz in Wiezikon bei Sirnach dazu aufgerufen, dieses Holz auch sinnvoll zu nutzen und bewusst Schweizer Holz einzusetzen. Am Beispiel der neuen Besäumerhalle der Brühwiler Sägewerk und Fensterholz AG, die aus Schweizer Holz gebaut und dafür ausgezeichnet worden ist, sind die Vorteile der lokalen Holzverwendung dargelegt worden. Dabei wurde insbesondere der Stellenwert von Schweizer Holz für die lokale Wertschöpfung und für die Umwelt betont.

Für Maria Brühwiler, Geschäftsführerin der Brühwiler Sägewerk und Fensterholz AG, stand ausser Frage, dass für einen Neubau auf ihrem Areal nur Schweizer Holz in Frage kommt – schliesslich ist ihr Unternehmen selber auf eine funktionierende Schweizer Holzkette angewiesen. Für den Einsatz von fast ausschliesslich Schweizer Holz sowohl für die Fassade als auch für das Tragwerk wurde der Neubau der Firma mit dem HSH-Label, dem Herkunftszeichen Schweizer Holz, ausgezeichnet. Es ist eines von wenigen Gebäuden im Thurgau, welchem diese Auszeichnung bisher zugesprochen werden konnte. Dies zeigt, dass der konsequente Einsatz von Schweizer Holz beim Holzbau noch nicht selbstverständlich ist.

Holzpotential nutzen ist sinnvoll

Etwa 4 600 000 Kubikmeter Holz werden derzeit pro Jahr im Schweizer Wald genutzt, rund 135 000 Kubikmeter sind es jährlich im Kanton Thurgau. Holz ist eine der wenigen einheimischen, natürlichen, nachwachsenden und damit nachhaltig nutzbaren Ressourcen. Die Holzverwendung ist im Bauwesen und im Bereich der Energiegewinnung eine der ökologischsten Möglichkeiten, immer vorausgesetzt, dass das Holz lokal gewonnen wird. Entsprechend sollte sinnvollerweise soviel Holz wie nachhaltig möglich genutzt werden. Die Holznutzung ist aber in den vergangenen Jahren in vielen Kantonen rückläufig, so auch im Thurgau. Gemäss Rolf Auer von der Lignum Thurgau nimmt zwar der Holzverbrauch in der Baubranche stetig zu, auf die Nachfrage nach Schweizer Holz wirkt sich dies aber nicht positiv aus. Ein Grossteil des Holzbedarfes wird heute durch den Import gedeckt. Unmengen an verarbeitetem und fertig verbautem Holz wird aus dem Ausland auf Schweizer Baustellen transportiert. Die ganze Wertschöpfung geschieht dabei im Herkunftsland, das Nachsehen haben die einheimischen Waldbesitzer und Forstbetriebe sowie die Schweizer Sägereien und Holzverarbeiter. Die holzverarbeitenden Betriebe der Schweiz haben deswegen seit Jahren zu kämpfen, wie auch Maria Brühwiler bestätigt.

Kantonsforstingenieur Daniel Böhi erklärte, dass diese Entwicklung auch im Thurgauer Wald spürbar wird. Eine traditionelle, kleinflächige und nachhaltige Holznutzung prägte über viele Jahrzehnte unseren schönen, vielfältigen Wald, machte ihn wertvoll als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, attraktiv für Freizeitnutzer und wichtig für den Schutz vor Erosion sowie für die Trinkwasserproduktion. Diese durch die Nutzung gewährleistete Multifunktionalität des Thurgauer Waldes ist aber gefährdet, wenn die Verwendung von Schweizer Holz weiter an Stellenwert verliert.

Holzbauer und Bauherren in der Verantwortung

Der Holzbau entwickelt sich erfreulicherweise positiv. Nun gilt es vermehrt auch der Herkunft des Holzes Beachtung zu schenken. Markus Krattiger, Präsident der Sektion Thurgau von Holzbau Schweiz, appellierte daher an der Medienkonferenz an seine Berufskollegen, dass gerade die Holzbauer in der Pflicht seien, sich bei den Kunden für einheimisches Holz stark zu machen. Sie hätten die Möglichkeit, Aufklärungsarbeit zu leisten und so die ganze Holzbranche der Schweiz zu unterstützen. Aber auch die Bauherren selbst sind gefordert, ihre Verantwortung für die Schweizer Holzbranche und für die Umwelt wahrzunehmen, betonte Regierungsrätin Carmen Haag. Sie forderte alle Bauherren auf, sich bewusst für Schweizer Holz und Schweizer Arbeit zu entscheiden.  

v.l.n.r. Markus Krattiger, Präsident der Thurgauer Holzbauer, Maria Brühwiler Inhaberin der Brühwiler Sägewerk und Fensterholz AG, Regierungsrätin Carmen Haag, Kantonsforstingenieur Daniel Böhi und Rolf Auer, Geschäftsführer der Lignum Thurgau, machten sich für Schweizer Holz stark.
v.l.n.r. Markus Krattiger, Präsident der Thurgauer Holzbauer, Maria Brühwiler Inhaberin der Brühwiler Sägewerk und Fensterholz AG, Regierungsrätin Carmen Haag, Kantonsforstingenieur Daniel Böhi und Rolf Auer, Geschäftsführer der Lignum Thurgau, machten sich für Schweizer Holz stark.